MB608 Walküre Innenausbau

Mein neues Reisemobil der Düdo 608 aus Bundeswehrbeständen wurde ja im Frühling komplett neu aufgebaut. Die Berichte dazu sind von März bis Mai hier im blog zu finden, das Ergebnis nochmal zum anhimmeln:

von Anfang:

Die Geländepritsche – Planung


bis Ende:

Das Expeditionsmobil MB608 Ex-Pritsche

Die Gute ist eine kräftige SIE und hört auf den Namen WALKÜRE. Bin echt stolz und kriege kribbeln im Bauch wenn ich daran denke bald mit ihr unterwegs zu sein. Doch erstmal heißt es Wohnraum schaffen… denn bei den Probefahrten sah es ja so aus im Holzhaus:

Das Konzept hatte ich ja schon im Kopf, die Innenverkleidung und Rückseiten der folgenden Möbel schon installiert. Wie üblich improvisiere ich den Rest aus den gegebenen Materialien schon irgendwie zusammen.

Tag 1, das Bett.

Zwei Pfosten in die hinteren Ecken, einen Träger knapp 90cm weiter vorne parallel, Länge gibt die gefundene Matratze vor die dort quer rein soll.
Darunter mehr als genug Stauraum bis hinunter in den Keller. Beim basteln kommt mir die Idee vorne mittig ein Türchen einzulassen, damit ich nicht jedes Mal die Matratze liften muss um an Zeug zu kommen was zumindest obenauf oder vorne liegt. Auch die Verblendung der Front mit den übrigen Paneelen vom Nachbarn ist ein guter Einfall. Deshalb recht zügig und zufrieden.

Statt Lattenrost kaufen (hab grad keinen gefunden und den aus Berlin wollte ich nicht mitschleppen) hieß es also Lattenrost basteln. Palettenbretter verbinden und gegen wegrutschen mit Zusatzleiste versehen. Clever dass der Rost dreiteilig ist, so braucht nur das Mittelstück weichen wenn ich den Heber ansetze um das Dach zu liften. Dazu aber später mehr.

Tag 2, die Küchenzeile

Der Herd gibt ein Ende der Küche vor, dieses Fundstück vom Flohmarkt war schon da bevor ich den Boden auf den Rahmen geschraubt hatte. Sofort verliebt in das emaillierte Blechding aus den 60ern, muss hier rein. Das Bett gibt mit etwas Abstand das andere Ende vor.
Ein stabiles Gestell aus den vorhandenen Balken war auch klar, aber dass die gelben Boxen die ich überall hier nutze (von “hinterm Supermarkt”) so gut dazwischen passen hätte ich auch nicht zu glauben gehofft. Warum also nicht die Arbeit mit den Schubladen sparen und die Dinger gekonnt in Szene setzen. Stabil leicht und quasi recycled.
Die Arbeitsplatte leicht und ebenfalls gratis aus alten Palettenbrettern oberflächlich abgeschliffen mit den üblichen Löchern und Macken genau passend zur Gesamtoptik meines Designs.

Erst mit dem Winkelschleifer drüber und dann nochmal mit dem Bandschleifer, Das Ergebnis sehr zufriedenstellend.

Tag 3, der Sekretär

Ja, das Ding hat einen Namen. Kann ja schlecht Multifunktionregaltischschrank heißen. Mir schwebt vor unten Klamotten zu lagern und oben ein Regal zu haben welches Bücher und Klimbim verstaut, durch eine Klappe verschlossen damit nix rausfällt und in geöffnetem Zustand einem Schreibtisch ähnelt. Gab es so schon, hat nicht ikea erfunden, heißt also Sekretär… passt. Mir gehen die Balken aus und im Baumarkt gibt es nur krummen Scheiß zu horrenden Preisen. Ich weiß noch wo die her sind und eine Tour mit dem Moped ist es alle Male wert. Simon kam damals mit den gebrauchten Terrassenbrettern an die nun seinen Dachgarten zieren und bei einem zweiten Besuch am verlassenen Haus gab es Material für meinen Alkoven und halt diese Balken von denen noch einige dort im Freien lagen. Alles noch beim alten und keinen interessiert das Holz. Aus dem verwachsenem Gebüsch gezerrt und ans Moped geschnürt… abenteuerliche Heimfahrt.

nicht der Ladungssicherung wegen, sondern aufgrund meiner Streckenwahl. Verständlicher Weise wollte ich Asphaltstraßen vermeiden um der GNR nicht in die Hände zu spielen. Luftlinie ist weit kürzer und dazwischen ein Gewirr von Pfaden und Schotterpisten. Von der Westküste durch den Mata nach Barao war der Plan. Unglaublich was oder wer dazwischen so alles wohnt. Ich kenne das Gebiet nun ausgiebig weil ich beim navigieren auf dem Telefon meinen Handschuh verloren habe und die ganze Strecke zurück musste aber fündig wurde. Ok, ich war einmal sicherheitshalber in Budens Tanken. Den Typen auf dem Campomoped (für Feld und Wiesen) mit dem Baugeraffel dran hat aber niemanden gestört, ist hier halt doch normal.

Tag 4, Türen und Schreibtisch

Ich musste ich den Sekretär fertig stellen. Material besorgen hat Zeit gekostet. Die Fronten haben danach am meisten Arbeit gemacht, große Flächen und die muss ich immer sehen. Hab mir also Mühe gegeben und wollte im Design nicht aus der Rolle fallen. Paneele auf Einwegpaletten geschraubt. Am Morgen beim Joggen den passenden Fund dazu am Straßenrand gemacht.

Das geschulte Auge entdeckt hier zwischen dem Unrat vier Scharniere oder Topfbänder in den Küchenschränken, genau was mir noch gefehlt hat.

Etwas gefummel die mit dem Stechbeitel bündig zu versenken (deshalb auf der anderen Seite als üblich, da im Holm mehr Futter war) Und als Krönung des ganzen meine sprudelnde Kreativität und nicht etwa ein schiefer Schnitt oder Knick in der Optik… der Wellenschnitt.

Tada… wie der Zufall oder das Glück des Tüchtigen es wieder so will bei geöffneten Türen liegt der Schreibtisch auf selbigen auf und formt eine stabile Einheit.

Geschlossen dann recht bieder und unscheinbar. Die Oberflächen noch nicht geölt und innen auch noch ohne Einlagebretter.

Tag 5, Hundecouch

Eigentlich wollte ich in die Ecke zwischen Sekretär und Fenster meine Wanne einpassen und als Sitzgelegenheit nutzen. Die ist aber zu breit, doof. Aber es kann nicht alles wie am Schnürchen laufen und darum kümmere ich mich später. Es sind noch Balken übrig und Stauraum kann nie schaden.

Bei noch geschlossenem Dach aufrecht sitzen können war ein Kriterium, also nicht besonders hoch. Und Zufall spielt doch wieder mit, da genau eines meiner alten Polster von der ersten Ausbaustufe meines aktuellen Bus‘ perfekt hinein passt. Die drei hatte ich beim Gartenhaus räumen in Berlin gefunden und auf gut Glück mitgebracht… für die anderen Beiden fällt mir schon was ein.

Vorne verblendet, oben mit Palettenrost fertig ist die Hundecouch. Echt mal, perfekt für den kleinen Scheißer und einen richtigen Platz für ihn hatte ich bisher noch nicht auserkoren. Also mal wieder alles Fügung und genau so wie es werden sollte. Den Lauf der Dinge akzeptieren und mit dem Ergebnis glücklich sein. 4,5 Tage und der Bus ist bewohnbar, Reife Leistung finde ich… jetzt kann man auch mal wieder zum Strand fahren.

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