Die Anfänge

Die ganze Geschichte began als ich 2013 Christie kennen lernte. Sie war Touristin aus NewYork und ich zeige ihr den Bezirk, die Stadt, die Regionen sowie angrenzende Länder. Grenzen waren kein Stop mehr für uns. Wir hatten ein paar tolle Jahre aber wie das Leben so spielt kann man sich auch auseinanderleben und Freunde bleiben. Ich bin nun Solo auf Weltreise während sie mit dem Motorrad in Südamerika rumtourt. Die Geschichte der Anfänge trotzdem zur Komplettierung.

Ich bin für die Technik zuständig, schraube schon mein Leben lang an Motorrädern und Autos, Busse waren eine Neuheit. so fing alles an:

Die ersten Touren erlebten wir im QEK Junior. Zwei Matratzen und ne Küchenzeile, ungedämmt und handlich hinter jeden Gefährt. Vorteil am Caddy, man kann noch nen Motorrad transportieren.

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Der Fuhrpark brachte aber auch optisch lautere Kombinationen mit sich.

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In gemischtem Gespann erlebten wir die erste längere Fahrt durch Österreich und die Schweiz.

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um das Thema QEK abzuschließen: wir infizierten mit dem Virus sogar meine Eltern, die sich sowas hier auf die Beine stellten.

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Eines war aber gewiss; für eine längere Zeit oder eine „nicht Sommer“ Periode war das nix. Raum ist Luxus, zu groß darf es aber auch nicht sein. Ein Reisemobil musste her das dem knappen Budget gerecht wurde. Da ich mich mit VW-Technik auskannte gab es keine Alternative als den LT28 aus den 80ern, brachte uns an Atlantik und Mittelmeer und ohne Ausfall auch zurück.

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Wir erlebten schöne Runden und lernten dazu. So kam es auch, dass wir nach unserer ersten großen Reise feststellten, dass ein LT, wenn auch schon mit Hochdach, nicht genügend Platz für zwei wie uns bietet. Schnell stand aber fest, dass wir ein dauerhaftes Bett mit richtigen Matratzen wollen und täglich die Polster der Sitzgruppe umbauen und verstauen passt uns auch nicht. Die Küche war eher ein Notbehelf mal was warm zu machen, aber keineswegs ausreichend für Christies Hobby. Und wir benötigen irgendwas um die Fahrräder clever zu verstauen. … Und wohin mit dem Ganzen Plunder, da wurde das Bad schnell Abstellkammer.

Wie die Jungfrau zum Kinde kamen wir auch ganz unverhofft zum ersten Düdo, eine gewonnene Auktion mit fast schon vergessener Gebotsabgabe brachte uns ein Schnäppchen ein. Nach meiner jahrelangen VW-Schrauber Erfahrung das erste mal ein Mercedes, und wir verbanden die Abholung im Süden Deutschlands mit einer kleinen Tour.

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Wir holten unseren ersteigerten Bus in Thüringen ab. Was uns dann vor Ort übergeben wurde war eine wahre Herausforderung. Dieser Brocken hier mit eigenem Flair, von nem Hippie ausgebaut eine technische Herausforderung. Man sah ihm das Alter deutlich an, Gebrauchsspuren sowieso. Ein kurzer hoher Schiebetürer wurde auf fast 6m mit Stahl und Holz verlängert. Federsitze, Sonnenschute und definitiv ein Hingucker auf den Straßen.

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Zwei Panorama Dachfenster und ein Holzausbau für all unsere Wünsche, die Basis war also da. Viel mehr Platz und Möglichkeit zur individuellen Gestaltung.

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Es wurden drei Monate fast tägliche Arbeit in der Halle wo der Gute unterkam. Alleine das war wegen der 2,85m Höhe nicht einfach und wurde mit Vollgummistreifen auf blanken Felgen realisiert.

Bremsen quasi ohne Funktion, Rostbehandlung an allen Ecken und die Reparatur der gammeligen Heckpartie und viele weitere Kleinigkeiten.

im Inneren ebenso zu tun, Drehgestelle gängig machen und Polster überarbeiten, Tapete an die Wand.


Die ganze Fuhre musste auch irgendwie wieder aus der Halle und erst danach natürlich eine angemessene Komplettlackierung.

Fertig war unser Reisemobil das obligatorische Vorher-Nachher Bild:

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was noch lange nicht bedeutet fertig… Solaranlage kam noch ans Heck und mit Details ist man sowieso nie fertig.

Und was man sonst so braucht merkt man erst bei Probefahrten.

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Damit ist man öfter mal Opfer der Ordnungsmacht… hier bei Wiegen.

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doch gelassen läuft es.

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Den Winter 2014/15 verbrachten wir in Italien, Berichte hierzu gibt es immer mal im Blogarchiv. Wir absolvierten also eine herrliche Tour mit dem „A-Team-Van“ und merkten doch bald, dass auch dieser nicht unseren Ansprüchen entsprach. Der Einstieg über die Schiebetür erschwerte es oftmals, ne andere Option gab es nicht. Und irgendwie nen Klo wurde gewünscht. Der fehlende Blick nach hinten (zum Anhänger) machte auch ab und zu Sorgen.

Zusätzlich war er rosttechnisch zu überarbeiten und der schwache 2Liter OM615 (MB406) ließ auch Wünsche nach oben offen. Die Überlegungen schweiften also in alle Richtungen und der kommende Sommer wurde zur Umgestaltung eingeplant.

Ein Spenderfahrzeug mit 3Liter 5Zylinder (OM617) der in einem Düdo eigentlich nicht von Hause verbaut ist wurde im 1971er Kleid mit Hecktür und Komplettausstattung mal wieder fast blind ersteigert. Die Abholung mitohne Bremse und Dreck im Tank eine Odyssee. Nach Reinigung aller Vorfilter und Zerlegung der Förderpumpe gab es nur noch eine Idee mit dem gelben Engel zu realisieren, elektrische Förderpumpe verbauen, mir fehlten nur Schellen und Kabel, die hab ich per Telefon angefordert.

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Später noch nen gerissener Keilriemen und die 700km Überführung staffelte sich einige Etappen.

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Der Oldtimer war aber herzeigbar und so entschieden wir zuhause weder zu tauschen, noch den Motorumbau zu starten, da auch die Bodengruppe angepasst wurde und das nicht in meinen passte.

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Ich hatte also einen Bus der nicht genutzt werden sollte, aber restauriert in Reisegeld umgewandelt werden konnte. Ausgangssituation:

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Der Innenraum altmodisch, aber funktional und definitiv gepflegt und H-Kennzeichen tauglich. Mittelsitzgruppe zum Bett umbaubar, Kleiderschrank und Küchenzeile und ein Bad im Heck neben einer weiteren kleinen Sitzgruppe. Stehhöhe hat er mit dem Hochdach auch, sollte abgelastet gefragt sein. Wir überlegten erst mit dem in den nächsten Winter zu fahren. Doch durch Zufall fanden wir einen ganz anderen Bus…

Zwischenzeitlich befanden sich also drei Düdos im Fuhrpark.

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Ich trennte mich mit ehrlicher Beschreibung von unserem A-Team-Van und gaben ihm ein hoffenbtlich gutes neues Heim, wo er von Grund auf restauriert werden sollte. Auch die Hecktür-Idee wurde dort realisiert.

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Da gab es aber noch den 5Zylinder genannt Postkutsche. Eine Menge Arbeit an der Hülle, den Bremsen und am Unterboden. Nähte versiegeln und neue Radbremszylinder samt Leitungen, den Tank demontieren und im Baumischer mit Wuchtgewichten vom Rost befreien. Dabei gab es neue Freunde aus der Nachbarschaft.

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Fertig war der Minion-Van… und zum Glück passte der später lackierte Anhänger nicht farblich und wir blieben beim Dicken als Reisemobil. (Geschichte separat)

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Ich inserierte ihn aber vergeblich und stellten ihn über den Winter bei Freunden unter, die Reisezeit war angebrochen und der Herbst sagt uns Zugvögeln wo es lang geht. Aber weil alle guten Dinge drei sind, das Gleiche mit Karosserie und Bremsen zum Abschluß im Herbst nochmal bei Freunden. Ich hab schon echt ne Macke mit Düdos.

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zum nächsten 407 DüDo geht es dann hier weiter…