von Aguilas nach Cabo da Gata

Nach der Abfahrt aus der Region westlich von Cartagena folgt der Küstenabschnitt um Aguilas. Ab Cabo Cope steht es sich aus Erfahrung immer gut, wenn auch in den letzten Jahren öfter von der Guardia gestört. Die Pealla-Vollmond-Party wird wohl immer noch von Sina veranstaltet wie ich unterwegs erfahren habe… sind aber noch zwei Wochen hin.
Mich zieht es aber auch irgendwie ein Stück weiter, hab erstmal genug von blendend weißen Nachbarn mit Satellitenschüsseln. Ich lasse die Autopista aus und schlängle mich durch die Berge. Erfreulicher Weise etwas flüssiger im Durchzug als die Jahre zuvor trotz 50% Frittenöl Mischung. Der Motorumbau mal wieder mit Belohnung der Mühen. Die Route wenig befahren… normaler Weise. Heute kommen mir etliche Motorräder entgegen und haben Spaß am Asphalt und der Landschaft… neidisch schaue ich hinterher.

Die letzten Kilometer runter zur Küstenstadt Aguilas auf einer Schnellstraße im Leerlauf und auf der Bremse… Ich decke mich nochmal am Friedhof mit Wasser ein… eines der Besten bisher in Spanien. Hab ja mein Testgerät dabei und messe nur 250ppm entgegen den sonst üblichen 600. Auch in Berlin hab ich meist um die 400 „Teilchen pro Million“, daraus macht mein Wasserfilter 20-30 und geschmacksneutrales kühles H²O ohne Chlor, Sedimente, Keime und Schwermetalle. Mehr zur Osmoseanlage, die nun schon im dritten Jahr täglich 5-10 Liter ausspucken muss und immer gerne Gesprächsthema bei den Reisebekanntschaften ist.

Osmosefilteranlage im MB407

Ansonsten werde ich beim Aldi mit Salat, Schinken und Obst fündig und nebendran noch 20Liter Bio-Treibstoff der entlang der Küste ab Garrucha auf 50Liter anwächst.

Da sind wir auch schon wieder beim Thema, mich hetzt nichts und ich schaue mal an den Buchten südlich Aguilas vorbei, die allesamt mit einigen Wohnmobilen besetzt sind. Also locker weiter Richtung… Westen… viel weiter südlich geht es auch in Spanien nun nicht mehr und ich befinde mich in Andalusien.

Vera Playa, Garrucha und Mojacar dann wieder aufgereihte Hotels und Appartementblöcke mit hübsch weiß getünchtem Urlaubsflair. Die Supermarkt- und Küchenölcontainer liefern erfreuliche Beute und es gibt die nächsten Tage wohl Pizzas und wie üblich etliche Joghurts. Ansonsten wenig wirklich aufregendes entlang der Route… wer hier schonmal war freut sich sicherlich über dieses fix geschossene Bild und die damit verbundenen eigenen Erinnerungen.

Auch Carboneras passiere ich noch obwohl der Tag sich dem Ende neigt. Dahinter das Zementwerk lädt auch nicht zum Verweilen ein. Aber danach folgt der Nationalpark Cabo da Gata und damit mein Wunschziel für die nächste unbestimmte Zeit. Dem Abendrot entgegen auf einer irgendwie gefühlvoll schmalen Straße nach Agua Amarga.

Dort erwartet mich bekannter Weise ein Parkplatz am Strand um Morgen über Piste zu meinem richtigen Ziel zu gelangen. Der Parkplatz jetzt aber auch mit einer Höhenschranke für mich unzugänglich… bleibe ich halt davor neben dem CP über Nacht stehen. Hätte ich mal noch am Abend den Gassigang zum Strand gemacht, die seitliche Einfahrt war offen, die Nacht war trotzdem ruhig.

Der Morgen dann wie seit Tagen schon wolkenlos. Das Farbenspiel am Himmel fällt dadurch etwas dürftig aus, ist aber Für Hund und Seele ein hübsches Ritual. Agua Amarga ein kleiner Ort mit gepflegtem Strand ohne Promenade. Hier beginnen auch die schroffen Felsen die Abwechslung fürs Auge bieten.

Glattes, weiches, kalkiges Gestein, daran ausgewaschen hübsche, ebene Flächen und mit einiger Arbeit wurden irgendwann mal Höhlen in den weichen Stein gehauen. Das perfekte Backpacker Heim… mit Terrasse und Aussicht.

Das Wasser glasklar und für Mittelmeer Verhältnisse mit einigen Pflanzen und Polypen hübsch bunt anzusehen. Kaum Wind in letzter Zeit und die Brandung sehr sanft.

Wellen kann man das echt kaum nennen und Ebbe wie Flut gibt es hier auch kaum. Die Wassertemperatur in den nächsten Tage wohl noch perfekt zum Baden. Ein schöner sauberer Strand mit Blick auf die nächsten Buchten die ich heute noch ansteuere. Agua Amarga mit seinen weißen Häusern einen kurzen Stop wert.

Wie gesagt, keine Promenade und das macht irgendwie den Charme des Örtchens aus. Einige Einwohner sind schon auf den Beinen und führen ebenfalls Hunde aus oder joggen. Es gibt zwar einige Bars und Terrassen auch (abgeschaltete) Duschen und beplankte Fußwege aber wo bitte findet man sonst noch so einen Anblick vom Wasser aus?

War hoffentlich nicht der Grund für den Massensuizid der kleinen Zappler hier. Aus ihrem Element an den Strand gespült und mangels nächster Welle nicht wieder den Weg zurück gefunden… Ich leistete Ersthilfe und schob zurück, wenn sich noch jemand durch zucken bemerkbar machte. Den Rest bekam Atlas zum Frühstück, Katzen gibt er hier nicht und Vögel die profitieren könnten sehe ich auch keine, der Lauf des Lebens.

Entspannt und zufrieden geht es in den Nationalpark hinein. Man sollte eigentlich denken hier ist alles unbelassen und geschützt… doch wie auch angrenzend im Norden bei Almeria bahnen sich die Gewächshäuser Stück für Stück ihren Weg in die Natur.

Das Foto unscharf und schlecht, der Anlass aber noch bedenklicher. Die weiße Folienlandschaft im Hintergrund nicht nur eine kleine Anlage und der Wasserbedarf wahrscheinlich auch wieder tief aus der Erde gezogen damit in Europa und auch Nordafrika günstig Obst und Gemüse an den Verbraucher gebracht werden kann. Meist wie bekannt im Überfluss und ohne Nachsicht ebenfalls in Massen in die Tonne. Da kann man fast schon vernachlässigen, dass der altmodische, biologisch anmutende Viehhirte seine viel zu große Herde über die karge Landschaft jagt und die letzten grünen Pflänzchen die sich wacker gegen die Trockenheit wehren auch noch gefressen werden. Naja, wenn da nichts mehr wächst ist das Argument doch ein Gewächshaus zu bauen wahrscheinlich plausibler… Manchmal kann es einem auch echt den Tag versauen. Hauptsache das Kilo Tomaten im Dezember für 1,-€…. aber der Verbraucher ist ja nie Schuld und hat auch keine Macht!

3 Gedanken zu “von Aguilas nach Cabo da Gata

  1. Rico schreibt:

    Hey, ich verfolge deinen Blog schon länger und verbringe diesen Winter auch im Süden an der Algarve. Ich wollte dich gern mal nach dem Kontakt von deinen Kumpel Flo mit der Werkstatt hier fragen? Kannst mir ja mal ne Mail schreiben.
    Grüße Rico

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