WALKÜRE update Frühling 2021

Es wird mal wieder Zeit abseits meiner Beschäftigungen in den Tropen ein Update über mein rollendes Heim zu geben.
Ich stehe ja nun schon fast ein Jahr in den Bergen Togos und hab die beste Aussicht die man sich vorstellen kann. Meine Terrasse kurz vor den Klippen benötigte eine Holztreppe um Atlas und auch mir den einfacheren Aufstieg zu ermöglichen.

Und wie es sich für nen anständigen Dauercamper gehört hab ich auch meine Reifen vor der starken Sonneneinstrahlung geschützt. Alle zwei drei Monate läuft meine Maschine mal für ne halbe Stunde um Standschäden zu vermeiden, kommt immer sofort auf den ersten Knopfdruck, ein Mercedes natürlich.

Unweit hab ich mir auch ne Feuerstelle installiert um Lagerfeuer von der Terrasse beobachten zu können, man könnte es Leuchtfeuer nennen, meine Jungs sehen es unten im Dorf falls die mal nicht in der Nähe übernachten.

Ich hatte auch mal etwas Schönheitskorrekturen zu erledigen. Der Treppen und Parkettlack aus Portugal hat schon nach einem Jahr draußen aufgegeben und das Holz echt altern lassen. Abschleifen also einzige Möglichkeit. Das 50m Kabel aus der Schreinerei gelegt und meine Batterien und den Konverter geschont, die sonst die Arbeit übernehmen hätten müssen.

Und weil mir neben all den Projekten doch nix besseres einfällt auch gleich noch die komplette Außenhaut abgebürstet. Wie man im Foto zuvor sieht ebenfalls gut ergraut und nur mit Nylonbürsten auf rotierenden Maschinen zu bezwingen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, wenn man das oberste Brett, vergleicht, welches ich gelassen habe, weil die Befestigungen entfernen zu aufwändig gewesen wären.

Als Resumee zur Versiegelung mit anfänglich Holzwachs und später mit Leinöl und Kokosöl bin ich mit dem Ergebnis doch unzufrieden gewesen und setze nun auf herkömmliche Versiegelungsmittel. Vernis Marin, also ne Art Maritime Beize oder Holzimprägnierung auf Chemiebasis. Jedoch hab ich das pinseln woanders vor und da ich jetzt beide Seiten und die Terrasse fertig habe und keinen Strom mehr benötige ging es auf zum weiteren Plan.

Ja, der Kerl packt ein und ist der Aussicht überdrüssig. Leider gab der Akku auf bevor ich in nur wenigen Handgriffen auch das Dach runtergelassen habe. Wäre mal ne tolle Ansicht gewesen, aber was soll’s. Der letzte Umzug war ja quasi vom Strand hier her, das Bild der Beitragsüberschrift also auch schon fast ein Jahr alt.
Einziges Ungeschick beim Umzug ist der vergessene Kombucha Eimer auf dem Tresen, der hat natürlich auf der ersten Bodenwelle seinen Platz verlassen und mir den Teppich voll gemacht.

Doch ansonsten ist alles geglückt und ohne Komplikationen abgelaufen. Das Gaspedal etwas klemmend, schätze Rost und Dreck an der Motordurchführung, aber das behebe ich beim nächsten Anlauf… irgendwann. Die Bremsen tun ohne Mängel ihren Dienst, war nicht anders zu erwarten, quasi nur 15.000 seit der Komplettrestauration vor zwei Jahren. Es bleibt also nichts am gewohnten Platz. Treppe, Hundehütte, Außengeraffel, alles mit dem Anhänger mitgewandert.

Grund war einerseits die kommende Regenzeit, die auch immer wieder Sturm mit sich bringt, am Rande einer Klippe echt doch immer wieder für ne schlaflose Nacht gut gewesen. Dann wackelte die Karre ordentlich und die Zeltbahn hat bei seitlichem Regen auch immer mal Tropfen durchgelassen. Hundewetter gibt es wohl zwischen Mai und Oktober häufiger mal in den Tropen.

Mein neuer Standort dann auch direkt in meinem wald. Parallel schon berichtet habe ich nen FoodForest erschaffen und damit ein kleines Paradies auf der anderen Seite der Kuppe auf der das Hotel steht. Bin nun quasi näher dran am früheren Sanitärgebäude und ebenfalls an Wasser und Stromleitung… werd mich also demnächst vernetzen. Ausserdem ist es dort schön ruhig und die grüne Aussicht auch mal ne Abwechslung.

Der Dauerstellplatz ist es also geworden, etwas abschüssig und aus diesem Grunde mit kleiner Terrasse und wirklich mitten im Grün. Ob der Hecktriebler ohne Diffsperre auch irgendwann wieder aus eigener Kraft raus kommt ist erstmal irrelevant, der Unimog wird ja bald einsatzbereit sein. Außerdem ist es echt nur 50m einen von mir freigelegten Pfad hinunter, vielleicht 15-20% Gefälle und wenn trocken sicherlich machbar. Hier mal ne Übersicht mit Unterkunft meiner Mitarbeiter weiter oben.

Mehr Bilder und aktuelle Videos zum FoodForest folgen die nächsten Tage, da kann man alles mal in bewegt begutachten. Auch das Ergebnis der äußerlichen Aufhübschung, hier ja noch quasi unbehandelt. Die Terrasse hatte ich zum trocknen dann mal abgenommen. Drei Mann, vier Ecken und wenn schon natürlich gleich beide Seiten. Schön glänzend mit drei Schichten, die ersten beiden echt dünn damit es gut ins Holz einzieht.

Nun ist’s also vorbei mit dieser letzten grauen Ansicht und ab sofort sehe ich Kokospalmen, Papaya, Mangos und Ananas vor mir, meine Enten und beleuchtete Bäume am Abend… irgendwann auch mit Fotos davon…
Ansicht.

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