Zusammenkunft in M’Hamid – Geburtstag mal anders

M’Hamid also zum Festival meine Basis und ich bin natürlich nicht alleine. War mir schon klar, dass man hier auf Reisende trifft und so kann ich auch am Sonntag meinen Geburtstag in Gesellschaft verbringen. Wie in den letzten Episoden schon gesehen ist ein Schweizer Oldschool Moped Duo darunter, die mit ihren XT600 die komplette Strecke auf Rädern angereist sind. So verdient man sich meinen Respekt.

Weiterhin ist Markus (Overland Defender) am Start und wird nun auch mal mit seinem Reisemobil dargestellt. Das Hochdach eine Eigenkonstruktion, die er in Kleinserie vertreibt, clevere Angelegenheit. Im geschlossenen Zustand kaum zu unterscheiden, da das Originaldach als Grundlage genutzt wird.

Mit George im 911er (nein kein Porsche) ein weiterer Bayer im Zug und sein Dickschiff eines der letzten Modelle von 89 aus dem BGS Bestand. Gleicher 6Zylinder Motor wie im 613verbaut, Allrad.

Das Festival selbst hatte ich ja schon zum Thema, heute geht es um das drumherum. Mobil dank abgeladenem Moped erkunde ich gerne die Gegend und bin für Besorgungen im Ort unterwegs. Atlas passt auf die WALKÜRE auf und bekommt auch seine Belohnung dafür.

Fahrt durch den Ksar

Ich war unter anderem auch beim Fleischer der aber wie seine Nachbarn hier nur Ziege im Angebot hatte. Das dürre Ding mit 70DH pro Kilo und größtenteils Knochen macht aber keinen Spaß zum Grillen. Also gibt es Truthahn für 50,-.

Ich koche gerne und hab die dankbaren Jungs die Tage öfter versorgt. Zum heutigen Ehrentag ist es mir dann ein besonderes Vergnügen mal ordentlich aufzutischen. Küche startklar und das Menü ist aus den Gegebenheiten schnell entschieden.

Besonders freue ich mich auf das Grillhähnchen mit Ofengemüse. Wozu schlepp ich sonst den großen weißen Kasten mit mir herum. Gutes Öl, nen Haufen Kräuter sowie Zwiebeln und als Beilage Süßkartoffel, Rote Beete und ordinäre Erdäpfel. Ich hab nicht genau gestoppt, aber 90Minuten hatte das ehemals gefiederte Zeit zu garen und das Fleisch weich werden zu lassen.

Das Buffet dann auch mit dem fertigen Prachtstück eröffnet und mal wieder praktisch solch eine Terrasse direkt hinter der Küche.

Es war geruchlich schon exponentiell gewachsene Vorfreude und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mangels Geflügelschere musste die Gartenschere herhalten, die hier eigentlich keinen Sinn macht und für die Zukunft in den Besteckkasten wandert. Goldbraun mit finalem Honigüberzug und weich fällt es von den Knochen. Da sagt noch einer man kann unterwegs nichts Richtiges essen.

Der Abend wurde mit weiteren Nachbarn gemütlich, noch mehr Bayern, noch ein Defender. Aber solch Equipment wie Campingtisch und Stühle hab ich nicht zu bieten, hätte nur Stehbuffet an der WALKÜRE angedacht. Die meisten Fotos heute mal wieder von Markus, wie auch wenn ich selbst drauf zu sehen bin.

Und so genießen wir das Mahl während er zum Sonnenuntergang die besten Perspektiven sucht. Ideales Timing für diesen Schmaus und besser in Szene setzen geht auch nicht, Danke erneut.

Wir verbrachten hier ein schönes Wochenende und am Ende wurde ich sogar meine kompletten Biermitbringsel an einem Ort los. Wie die Jahre zuvor schon hab ich von Spanien mitgebracht wofür Platz war und mit ortstypischen Preisen meine Reisekasse aufgebessert. Wichtig war mir nicht an Einheimische zum Eigengebrauch zu verkaufen, so kam es dass viele meiner Nachbarn glücklich waren an Gerstensaft zu gelangen und ein Barbesitzer mit einem ordentlichen Schwung auch noch gut Geld an durstigen Touristen verdienen kann. Es lebe die Marktwirtschaft. Bier in der Wüste geht immer… Bei 1000% Gewinnspanne hab ich mir verkniffen überhaupt ein einziges Dosenbier anzufassen.
Ne anständige Kräuterpfeife vor dem Essen erregt die Geschmacksknospen viel besser und der Abend wurde sowieso lustig. Damit war das auch der Abschluss des Festivals und für alle mal wieder Zeit zum Aufbruch am nächsten Morgen. Meine Richtung glich sich mit den Meisten und die Strecke hab ich mir mit dem Moped ausgekundschaftet. Die nahe am Oued Draa gelegene Piste zum Chegaga kann ich aufgrund hügeliger Sandpisten mit tiefen Furchen vergessen. Die Mopeds und der Kurzhauber aber auch. Mein Plan war eigentlich die Tagounit Route zu nehmen, da ich vor M’Hamid schon einmal derbe stecken geblieben bin und Hilfe benötigte. Nun aber mit den Erfahrungen des MB608 etwas optimistischer den Chegaga über die nördlichste Route direkt anzusteuern. Für alle außer den Landy ein Abenteuer. Doch vorher im Ort noch schnell beim damaligen Retter Hallo sagen.

In der Garage M’Hamid ist jedem geholfen. Wenn sie geschlossen sein sollte hilft er gerad mal wieder bei ner Rallye im Serviceteam aus oder rettet jemandem mit meiner alten Slackline aus dem Sand. Für marokkanische Verhältnisse ein aufgeräumter Arbeitsplatz und gut sortiertes Ersatzteillager.

Nach den üblichen Besorgungen vor einer Fahrt in die Wüste geht es nun westlich aus der Stadt hinaus, einige vage Pisten sind auf der Karte verzeichnet, ändern sich aber jede Saison mit dem Wind. Unser Einstieg dann mit den Reifenmarkierungen am Pistenrand.

Da hilft nix, ab jetzt wird es hart. Den Luftdruck von 5 auf 2bar senken und mit gutem Zureden hinters Steuer.

Es ist die erste schwierige Stelle und es sollten noch etliche weitere folgen. Für alle die mal dabei sein wollen hab ich die komplette Zeit draufgehalten. no risk, no fun… und falls ich stecken bleibe gibt es genug Optionen und Equipment.

Video zur Dünenfahrt im Sand Der Wahnsinn

Aus dem Cockpit sieht es vielleicht etwas unspektakulär aus, der Sand war aber tief wie am Strand und dementsprechend sank man beim Laufen schon ein. Vielleicht veranschaulicht das etwas den Kampf meiner Begleiter in der Nachhut. Der Defender vorneweg hatte keine Probleme.

Meine Verfolger haben auch zu kämpfen CLIP

Und so geht es mal wieder in ein sandig-staubiges Abenteuer…

3 Gedanken zu “Zusammenkunft in M’Hamid – Geburtstag mal anders

  1. bern-alive schreibt:

    Hallo Phillip,
    Glück zum Geburtstag muss ich vermutlich nicht wünschen. Bleiben gute Gesundheit (immer nützlich) und gute Freunde, sowie sichere Fahrt ohne Ärger.
    Grüße
    Bernhard

    Like

Hinterlasse einen Kommentar