Projekt Pritsche Teil 6 – Das Dach

Nach einigen Tagen Pause zwecks Erholung und Materialbeschaffung geht es frisch motiviert mit dem Dach weiter. Das Grundgerüst steht soweit und ist mit Brantho Korox versiegelt. Die Oberkante mit Hartholz bestückt. Und die gewünschten Vierkantrohre mit seitlicher Lippe in 6m Länge haben auch in meinen Bus gepasst. Vom Heckfenster übers Bett bis zum Beifahrerfußraum ragte der Stahl. 6Meter sind die klassischen Längen die ich beim Stahlhändler abnehmen muss, ablängen kann man vor Ort wenn es handlicher sein soll.
Die langen Dinger werden natürlich ein, das ganze Gestell überspannender, Rahmen für die Dachkonstruktion, welche mit Bögen von einer zur anderen Seite verstärkt wird. Der Clou an den Dingern ist die zusätzliche umlaufende Lippe, die mehr Stabilität bringt und in geschlossenem Zustand den Haufen an seinem Platz und zusammen hält. Bombastisch gut. Dies wiederum lagert der Geräuschentwicklung wegen lieber auf Holz.

Die oberen Holme also auf Gehrung geschnitten ein passendes Rechteck erschaffen und weiter geht_s mit Schweißarbeiten.

Wer es noch nicht ganz mitbekommen hat und sich fragt warum der ganze Aufwand und nicht einfach ein Dach auf den Rahmen setzen, bekommt hier nochmal eine grobe Vorstellung. Ich möchte ein Hubdach installieren welches auf ganzer Höhe Stufenlos ausfahren kann. Hier in der Art ein Netzfundstück.

Dieses Dachzelt sieht nach einer extrem gut gemachten Sonderanfertigung aus. War sicherlich auch ne Menge Arbeit… doch wozu. Logisch um Stehhöhe zu haben und nicht die ganze Zeit mit einem 3m hohen Gefährt durch die Gegend zu eiern. Mein großer Traum ist immer noch dieser hier.

Nein, nicht der Inhalt, sondern der Umstand das Gefährt in einen Highcube Container zu bekommen. Macht dann 2,69m Innenhöhe und etwas weniger am Eingang. Luft ablassen mitberechnet passt mein Düdo dann knapp hinein um damit der Welt offen zu stehen. Klar gibt es auch RoRo Verschiffung aber die ist teuer und viel seltener. Einen chinesischen Frachter in Afrika finden der gegen etwas Kleingeld meine Kiste einlädt ist da einfacher. Außerdem ist das Garagentor der Halle nur 3m hoch… für diejenigen die meine andere Erklärung nicht akzeptieren.

Ich hab also noch etwas Spielraum nach oben und wollte kein durchhängendes Flachdach. Ein Satteldach aus Holz wurde mit aufgrund der Statik und des Gewichtes abgeraten. Die einfachste Konstruktion ist leichtgewölbt aus stabilem Vierkantrohr. Die Bögen haben sich doch leichter als gedacht per Hand überreden lassen. Alle 10cm eine Markierung gesetzt und am Rahmen des Schlachters Stück für Stück meine Kraft walkten lassen bis jedes einzelne zum Muster passte.

Wer genau hinschaut sieht seitlich einen Bogen und eine noch unberührte Stange zwischen zwei Vorsprüngen nach oben ragen. Die Aktion hat mich auf 9Stück zwei schweißtreibende Stunden in praller Sonne gekostet. Es gibt beklagenswertere Arbeitsplätze… Das Ergebnis dann eine zufriedenstellende Brücke von links nach rechts.

Nebenbei gibt es immer wieder Kleinigkeiten die mir zur Verbesserung meiner Konstruktion einfallen. Die Heckklappe zum Beispiel wird von hinten das Stahlgerüst sichtbar behalten, die Terrasse kommt ja innen hinein. Der Rahmen kann also etwas hübscher und hat Gehrungsecken bekommen die zusätzlich noch verstärken. Jetzt schon hübsch anzusehen.

Und dann ging es ans Ausrichten, Anpassen und Verstreben des Daches. Die Maße geben die geplante Dachhaut aus Sperrholz vor. 1225mm ist jede der vier gekauften Platten breit und muss jeweil mittig an jeder zweiten Strebe auf 40mm befestigt werden. Hoffen dass alles im rechten Winkel ist und passt. Auf das 5mm Holzdach kommt dann eine bombenfeste Versiegelung die auch schon ausgekundschaftet wurde… verrate ich später.

Der Alkoven ist ja noch nicht verstellbar und auch wurden aufgrund von möglichem Verzug beim Schweißvorgang die entsprechenden Stellen mit Zwingen an der Unterkonstruktion festgehalten. Es ist und soll auch so bleiben alles im Lot und gerade, die Arbeitsposition der Schweißerin dementsprechend eine Herausforderung.

Es sind natürlich viel mehr Nähte als man auf den ersten Blick glaubt. Jede Längsstrebe hat vier Kanten und auch die Bögen müssen von Innen und Aussen verbunden werden. Danach noch alles ablängen, der seitliche Überstand war wegen der Biegung notwendig. Wird sich später aber auf 7cm Begrenzen. Es ist also noch gut zu tun. Mich beschäftigen noch die Stützen zum Rahmen.

Der Ausfahrmechanismus, welcher quasi noch keine hundertprozentige Idee zur Umsetzung hat, wird aber nach den Gegebenheiten vorbereitet. Die vier Eckholme des Rahmens (oben offen) werden gleichzeitig innenliegend durch 60x20mm Vierkantrohr als Gleitschiene benutzt. Dafür wollte ich eigentlich noch ne Art Rutschbelag aufbringen, nur die Plastik Schneidebretter im Chinaladen sind mir zur Zweckentfremdung dafür zu teuer. Andere Idee, oder Stahl auf Stahl lassen?

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