Meine neue „hood“ Lagos

Die Algarve ist als Region bekannt. Einem Bundesland ähnlich bezeichnet diese den kompletten südlichen Teil Portugals. Ich befinde mich meist im westlichen Teil davon genau im Eck zwischen Westküste und Südküste, was für die Surfer hier besondere Bedeutung bei der Suche nach optimalen Wellen hat.
Meine Blogbeiträge in dieser Wintersaison werden sich also eher regional als zeitlich gliedern, da ich mich überall mehrfach rumtreibe. Unterwegs zu Hause. Und heute mit der Vorstellung von Lagos, der nächsten größeren Stadt.

Hauptsächlich zieht es mich zu Besorgungen in die Stadt, hat was mit Baumaterialien, Werkzeugen und Ersatzteilen zu tun. Auch die Nahrungsmittelversorgung nach meiner Facon bietet sich dort eher an als auf dem Dorf. Man muss sich hier aber schon etwas cleverer oder geduldiger anstellen als in Frankreich oder Spanien. Dumpster Diving, Recycling, Basking oder bei uns containern genannt ist hier beliebt. Würde ja schon berichtet.

Übersichtlich aber mal außergewöhnliches auf dem Speiseplan. Meine Lager immer noch gut gefüllt geht es bei der dauerhaften Suche meist um Abwechslung. Gelungen mit Kurkuma Suppe, Bohnensalat und belegten Broten. Ei für Atlas, hab noch genügend von dem Kistenfund letztens. Der Schinken macht sich aber gut im Rührei und die Sandwiches kann man mit Tomate auch verbessern.

Ich blieb über Nacht und hatte nach der ganzen Fresserei am Vorabend morgens Lust auf einen ausgiebigen Spaziergang. Nicht durch die Stadt sondern eher einmal drum herum. Zuerst zum Strand um Atlas glücklich zu machen. Dann über die klippen zum Leuchtturm. Die Gegend dort auch ideal für Jogger.

Man könnte die beplankten Wege nutzen, sieht aber so weniger von der Natur. Sonst wäre mir auch nicht diese Pflanze hier aufgefallen. Ephedra… der treue Leser weiß sofort Bescheid, die natürliche Zutat für den Mormonentee der mich auf der PizzaParty für 30Stunden wach gehalten hat. Selbstversuch folgt…

Die zerklüftete Küste wird nach dem Leuchtturm weiter östlich noch rauer und die kleinen Inselfelsen geben ein gigantisches Panorama.

Im Hintergrund dann wieder die Stadt mit Hotels und Hafenanlage, viele Villen hier oben natürlich auch verstreut. Nur nicht zu nah am Abgrund bauen. Der Seegang heute moderat und trotzdem geräuschintensiv. Das werde ich mir definitiv mal bei schwerem Wetter antun… bin gespannt. Irgendwie müssen ja die ganzen Formen erschaffen worden sein.

Alle paar Meter eine weitere interessante Formation und man kann seine Gedanken fliegen lassen. Atlas erfreut sich auch seiner Freiheit. Perfekter Morgen.

Auf dem Rückweg muss ich vorbei an den Flaniermeilen und Touriecken, doch für mich sind die unscheinbaren Ecken die sehenswerten. Kunst gehört irgendwie dazu, wenn auch hier der Bonus am passenden Motiv für die Gegend liegt.

Und bei solchen Gassen kann man sich auch gut in die von mir häufig bereiste Region Nordwestafrika versetzen. Ein Architekturmix arabisch-iberisch und speziell zum ersten Mal in Portugal kann ich nun Vergleiche mit dem z.B. gesehenen in Guinea-Bissau ziehen.

Ich werde demnächst also mal über jede größere Ortschaft in meiner Gegend berichten. Lagos auf jeden Fall der nächstgelegene Anlaufpunkt und mit hübscher kommerzieller Promenade auch für etliche Wintercamper, die sich auf dem Platz am Kreisverkehr nahe des Stadions tummeln. Das Bild erspare ich euch aber lieber und genieße weiter meine Zeit… gefühlt wie ein Ortsansässiger.

Auf dem Heimweg durchs Industriegebiet fällt mir der hier auf, was für ein schöner Wagen! Eine Schande den auf kaputten Reifen und mit fehlenden Anbauteilen eingewachsen zu sehen… Man könnte ja… Aber die Halle ist schon voll. Bin wie erwähnt mehr als fleißig hier und hab deshalb den blog etwas schleifen lassen. Demnächst mal ein paar Worte zu den Basteleien und Plänen. Etwas anderer Winter, aber das Reisen hab ich nicht vergessen.

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