entlang der Costa Blanca

Die letzten Male in der Gegend habe ich den Küstenstreifen südlich von Valencia ausgelassen. Nach dem Strand meiner Übernachtung folgt die Albufera welche ähnlich wie im Ebrodelta zu großen Teilen für den Reisanbau genutzt wird. Der Rest ist ein Naturschutzgebiet und hätte bei besseren Wetterverhältnissen einige interessante ausgucke und Wanderwege zu bieten. Ab Cullera ist das Gebiet dann wieder fest in touristischer Hand. Schon abschreckend, wie sich Gewächshäuser und Orangenplantagen mit Campingplätzen abwechseln.

Interessant wird es erst wieder ab Gandia wo sich vor einem Berge auftürmen die im Wasser enden. Es gibt auf der Karte eine zerklüftete Gegend die einem großen Kap gleicht und gerne mit der A7 nach Alikante umfahren wird. Ich habe Hoffnung auf Sonne und eine ruhigere Gegend für einen Aufenthalt. Zumindest muss ich erstmal Starkregen aussitzen und bin damit nicht alleine. Interessantes Fahrzeug eines Schweden.

Es wäre ein tolles Klettergebiet doch nasse Wände sind schlecht und reißende Bäche haben weiter oben sicherlich Schaden auf den Wegen angerichtet. Pläne also mal wieder vereitelt. Ich halte zwischen Teuleda und Moreira an einem großen Supermarkt der mir früher schon gute Beute bescherte… Dahinter ein ruhiger abgelegener Parkplatz mit tollem Blick über das Tal… wenn schon auf Beton übernachten.
Auch am nächste Tag sieht es mit Wolken am Himmel und immer wieder Tropfen zuerst nicht gut aus. Hat sich aber gelohnt etwas zu warten, die Container werden hier Stück für Stück mit noch guter Ware gefüttert und die Mitarbeiter sind es gewohnt und freundlich wenn man sich dort bedient. Ich treffe einige ältere Herren polnischer Abstammung, die immer wieder zu bestimmten Zeiten mit ihren Autos vorfahren und sich untereinander kennen. Containerprofis unter sich, ich drängle mich nicht vor, bekomme aber genügend ab, da ihnen nur der Sinn nach Fleisch und Käse steht. Für die nächste Woche hab ich mal wieder ausgesorgt.

Um meine geplante Fressorgie in Valencia nicht zu gefährden hatte ich die letzten Tage gezielt mal nix gesammelt, die Lager gut gelichtet. Appetit hatte ich wieder nach fast einem Tag ruhen. Wenn man schon Tortilla-Chips, Avocados und einige Dips findet ist es wohl Zeit für Guakarmole.

Die Gegend ringsum von hübschen Häusern bespickt, ich schaue mich gegen die Langeweile mal im Laden um der gegen meine Erwartungen doch relativ klein ist. Gemessen anhand der aussortierten Lebensmittel eine unerhörte Verschwendung. Geschockt hat mich neben massig Weihnachtskram aber viel mehr das Angebot in der Kühltheke. Kleine Ferkel eingeschweißt wie frisch aus dem Mutterlaib.

Immerhin weiß der Käufer definitiv, was er da tut und kann sich nicht hinter abgepackten panierten Scheiben oder Pressfleisch verstecken. Ich hoffe nur der ständig wachsende Konsum und die sinkende Qualität bringt endlich ein Umdenken. Veganer bin ich ja schon ne Weile nicht mehr, leider findet man meist Milchprodukte und Fleisch gefolgt von Zuckerwaren und erst dann Gemüse und Obst. Meine Kombüse ist gefüllt und der Himmel aufgeklart, ich ziehe weiter. Letzter Blick auf meine Theke.

Moreira unten am Wasser ist ein hübsches Badeörtchen, hat aber nix mehr mit Spanien zu tun. Alles in britischer Hand wie es scheint. Die Gassen gesäumt von Immobilienbüros und internationalen Restaurants mit englischem Menu. Die Hälfte der Autos auf dem großen Parkplatz im Zentrum mit dem Lenkrad auf der „falschen“ Seite. Trotzdem fast alle mit spanischen Nummernschildern. Sauber und gepflegt erscheint es und hat mit der alten Burg vor dem Jachthafen eine hübsche Kulisse.

Einem kleinen Spaziergang vorbei an den hübschen Bötchen kann ich aber nicht widerstehen. Da liegt ne Menge Kohle… Der hübsche Strand auf der anderen Seite mit kleiner Lagune die bis in den dahinter liegenden Park reicht auch sehr fotogen, im Sommer sicherlich kuschelig. Großer Rettungsschwimmerturm… alles save hier.

Die nächsten Kilometer folge ich der gewundenen Küstenstraße flankiert mit prächtigen Villen und Anwesen die man gar nicht überblicken soll. Irgendwie aber doch besser als Betonquader für den Massentourismus.

Bis Calp führt diese Route und dort dann das oben angesprochene Übel. Der hübsche Berg im Hintergrund ein Nationalpark und auch anständiges Kletterrevier…

Ich war auf meiner ersten Tour nach Marokko schon einmal in dieser Gegend und hatte einen kleinen Strand in Erinnerung. Irgendwie wurde der vergessen zuzubauen und war wirklich noch fast wie vor drei Jahren vorzufinden. Ich freue mich und genieße ein paar Tage am Wasser. Mehr dazu aber im nächsten blog, hier dafür meine Aussicht beim rituellen Verabschieden der Sonne am Abend.

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