Das Ait Mansour Valley – ein Paradies

Nach ein paar ruhigen Tagen an den Blauen Steinen bei Tafraoute verlasse ich mit einem frisch geölten Holzhaus diese farbenfrohe Region. Ein letztes Foto oben am Hügel mit toller Sicht ins Tal muss noch sein. Der Star hier aber klar erkennbar.

Direkt gegenüber am Ausgang der Piste geht es eine kleine Straße den Berg hinauf um später in das Ait Mansour Valley über zu gehen. Ich kann mich noch erinnern dass nicht nur mein alter Bus hier ganz ordentlich zu kämpfen hatte mit Sack und Pack den Anstieg zu meistern. Es geht soweit hoch dass man sich heute in den Wolken wieder findet.

Wie schon beschrieben ist es kälter geworden, der Sommer nun auch vorbei in dieser Region, meine grobe Richtung heißt also mal wieder Süden. Schon nach dem ersten Pass und hinter der hohen Ebene scheint zumindest die Sonne, wenn auch mit ordentlich Wind als Begleitung.

Es gibt aber mindestens zwei Anstiege um in das palmenbewachsene Tal zu gelangen. Zuletzt war ich vor drei Jahren hier und hab finnische Freunde mit einem kuriosen Reisemobil begleitet. Schon lustig wie sich auch das Ding den Berg hoch kämpfte.
Die Landschaft mal wieder im Wandel, die schroffen Berge mit tiefen Einschnitten und loses Geröll überall im Tal. Dazwischen ab und an Bäume und Büsche, die ideale Farbkombination wie meine WALKÜRE.

Doch dann endlich überwiegt das Grün und ich erreiche das Tal mit seinen Dattelpalmen. Die Sonne zwar hoch aber direkt vor mir, der Einstieg in den „Dschungel“ dann mit dieser blendenden Ansicht.

Ich mag dieses Tal und finde es ist eines der schönsten in ganz Marokko. Es ist schmal und dementsprechend die Straße eng, sehr abwechslungsreich da der Fluss immer wieder die Richtung wechselt und die Route kreuzt. Der Bewuchs dazwischen wild und ungezähmt, selten und nur ganz am Rand etwas gestutzt, Natur pur.

Die Palmen und Büsche hängen so weit runter, dass selbst mein Gefährt mit 2,70m überall entlangschabt. Ich bin hier einmal mit dem Wüstenschiff durch und dessen 3,30m Höhe waren nur machbar weil mir Lackkratzer egal waren und das Dach oben schmaler war als der Rest vom Fahrzeug. Wer sich einen Überblick verschaffen will ob diese Route auch was für sein Reisemobil wäre kann sich in folgendem Filmchen mal auf den Fahrersitz gesellen.

Ich könnte noch etliche Fotos hochladen und hab natürlich auch ein paarmal angehalten um die Stille auf mich wirken zu lassen. Es gibt nur eine handvoll Häuser hier unten, darunter aber auch ein paar Unterkünfte und am Eingang ein Parkplatz der auch mit größeren Fahrzeugen also normalen Wohnmobilen erreicht werden kann. Der Weg durch das Tal dann mehrere Kilometer wie gezeigt bis zum letzten Anstieg. Ab dort führt die Straße etwas oberhalb auf den Klippen entlang und lässt den Blick nun auf ein Meer von Palmen schweifen.

Ich würde wirklich gerne mal erleben wie das hier mit fließendem Wasser aussieht. Anscheinend noch nicht lange her, wahrscheinlich auch im August als alles überschwemmt war. Im Tal dann kein Durchkommen, die Betonfurten waren jetzt noch mit Palmenstämmen und Geröll voll. Des Weiteren waren einige Palmen verkohlt und abgebrannt, aber schon wieder mit frischem Grün ausgetrieben. ich habe hier mal vor Jahren mit jemandem gesprochen der meint das wird regelmäßig gegen Ungeziefer gemacht und die Dattelpalmen überleben ein kurzzeitiges Feuer. Von hier oben scheint aber alles gesund zu sein.

Im südlichen Teil des Tals schmiegen sich ein paar kleine Ortschaften an den Berg neben die Route an und haben wie üblich den braunen Ton der Umgebung angenommen. Diese Synergie der Farben lässt auch tolle Fotomotive zu. Hab ich dieses Mal leider nicht auf Bild festgehalten, aber von früher noch mehr als genug davon. In beiden alten Videos zu sehen.

Link zu früheren Videos…

Man könnte hier am Ende über Tizerkine eine Rundfahrt durchs nächste, nördlicher gelegene Tal machen und wieder oben am Pass nach Tafraoute ankommen. Hab ich mal mit dem Motorrad gemacht und war auch schön, nur kein Vergleich zum Ait Mansour Valley. Ein Rückweg kommt für mich aber nicht in Frage und ich biege bei Afella Ighir nun in die andere Richtung ab, mal wieder Neues entdecken. Der Asphalt gut und die Gegend karg.

Und plötzlich, mitten im Nirgendwo ein Schild am Straßenrand. Suspekt, das muss man sich mal genauer ansehen. Eine viersprachige Infotafel die auf Felsgravuren hinweist.

Neun Kilometer Piste nochmal von hier aus und für mich heute nicht interessant. Vielleicht komme ich irgendwann mal wieder her und schau mir das dann an. Ich hab aber immer noch das Gefühl dass es zu kalt ist und will weiter. Den Abend irgendwo windstill erleben. Weiter geht es „on the road“

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