Tifnit bis Sidi R’bat am Strand

Tifnit ist ein tolles kleines Nest und Fischerei steht hier ganz oben auf der Liste der Beschäftigungen. Viele kleinen Restaurants bereiten den frischen Fang für Besucher vor. Ansonsten bekommt man hier nix weiter und die Atmosphäre kann Einsamkeit nicht besser darstellen. Die Gassen zwischen den kleinen Häuschen bestehen aus Strandsand und Elektrizität gibt es nicht in jedem Haus, dafür einige Solarpaneele. Ein tolles Panorama unten vom Strand auf die windschiefen Häuser.

Unser Stellplatz, der am Abend noch mit Diskussion erkämpft wurde, ist etwas abseits und der weite Strand steht uns am Morgen alleine zur Verfügung.

Ich habe einen Plan und lade die Schwalbe ab. Es gibt eine Piste 15km nach Süden zum nächsten Ort Sidi R’Bat mit den Fischergrotten in die Steilwand gehauen. Der Weg kam mir im letzten Jahr machbar mit dem Bus vor, wenn wir auch anders herum einen Ausflug mit den Motorrädern gestartet haben. Also checke ich lieber den jetzigen Zustand und habe Spaß mit dem kleinen Vogel.

Der Sommer ist angekommen und hat sich festgesetzt, kann von mir aus bis April so bleiben, dafür bin ich hier. Die Schwalbe macht sich gut und der Ausflug sieht vielversprechend aus, kaum Sandverwehungen und die Hügel und Kuppen alle machbar. Der ideale Einstieg für meine Begleiter mal Offroad zu schnuppern. Wenn ich mit dem Anhänger und dem höchsten Leistungsgewicht hier durch komme, dann der Düdo und Bremer auch.

Wir reparierten also endlich die Bremse am roten Van und starteten am Nachmittag auf ins Abenteuer. Der Einstieg wie oben zu sehen harmlos, die Aussicht gigantisch und ein breites Grinsen auf den Gesichtern meiner Begleiter. Der Konvoi sicherlich ein komischer Anblick für die Fischer hier die diese Wege mit Mofa oder Esel benutzen. Einige Militärposten in neumodischen Containerbarracken gibt es seit Neuestem auch, die werden wohl ebenfalls regelmäßig angefahren und der Weg endet also nicht im Nirgendwo.

Es hat echt Spaß gemacht und eine kleines Video ist noch unterwegs. Es gab keine Ausfälle, nur einmal mussten wir den Franzosen rausziehen, der etwas von der Fahrspur abgekommen ist und im Weichsand stecken blieb. Etwas mehr Schwung, besseres Profil in den Reifen und ein bisschen mehr Aufmerksamkeit für die Piste und es wäre kein Problem. Wer hier also mal alleine durch will kann es schaffen.

Kleinen Clip mit Impressionen zusammengestellt, keine Musik – unbearbeitet, LIVE!

Wir beschließen mittendrin in Höhe einer weiten Bucht zu übernachten. Sollte hier kein Problem sein und prompt hatten wir auch kurze Zeit später Besuch von den Uniformierten die aber nur quatschen wollten und uns ne ruhige Nacht wünschten. Niemand, nicht mal der König persönlich hätte mich bei Dunkelheit hier weg bekommen um den Rest der Piste auf gut Glück zu versuchen.

Sternenklar, kaum Mond am Himmel und keine Lichtverschmutzung bis aus der Richtung Agadir was immerhin 30-40Kilometer entfernt liegt. Ein toller Abend, wenn auch etwas windig. Am nächsten Morgen beschließe ich dann endlich baden zu gehen. Nicht mit Brett und Anzug, nein einfach nackt in die Wellen springen. Freiheit kann sich nicht besser anfühlen. Das Meer noch mit angenehmen Temperaturen, 17-18 grad würde ich schätzen. Die Sonne knallt und trocknet wie wärmt mich schnell. Wir verlassen dieses Paradies gegen frühen Nachmittag und machen auch keinen Stop bei den Fischergrotten. Die Jungs können später nochmal her und wir haben quasi Termine. Morgen ist Souk in Guelmim und bis dahin noch gut Strecke. Wir stoppen kurz in Massa für Besorgungen und der Rest des Tags sieht dann recht eintönig aus.

Wochenmarkt ist vormittags und gegen Mittag meist zu Ende, im Sommer dann auch mit unerträglichen Temperaturen. im Winter aus Gewohnheit. Wir müssten also irgendwo dazwischen übernachten und haben noch Tiznit (mit Z statt F wichtiger Unterschied!) vor uns. Eine mittelgroße Stadt, die aber bei unserem Rundgang am Abend nicht all zu viel zu bieten hat. Ein paar Snacks, ein neues paar handgemachter Schuhe und das Wissen hier nix verpasst zu haben. Wir ziehen weiter in die Dunkelheit und parken einfach zwischendurch hinter einer Tankstelle an der N1 für strategisch günstigen Start am Morgen. Bis Guelmim keine Stunde Fahrt mehr.

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