Alte Autos sind meine Passion.

Mein Blog hat sich im letzten Winter vom Reiseblog zum Schrauberblog gewandelt… (kurzfristig, in wenigen Wochen geht es wieder auf Tour) jetzt aber kann ich also auch mal meine Karre in der Heimat vorstellen. Ich liebe alte Autos und erst die 70er machen richtig Spaß und geben das echte Fahrgefühl ohne Schnickschnack mit Sensoren oder Hi-Tech Helfern. Falls es also mal etwas handlicheres als mein Reise-Düdo sein soll steige ich gerne hier ein. Atlas auch…

Heute also mal mein Mercedes Stufenheck 200/8 liebevoll Stricher genannt. Der Name stammt nicht aus der Ludenszene die gerne und oft mit diesen Vehikeln rumgegurkt sind sondern abgeleitet aus der Modellbezeichnung Strich8 aus der Baureihe W115 der Limousinen; W116 waren die Coupes mit den großen Motoren.

Wiki Strich8

Mein Wagen also der 200er mit dem kleinsten Benzinmotor mit 2Litern Hubraum und 95PS, damals trotzdem eine Rakete. Viele der Fahrzeuge sind mit dem kleinen Dieselmotor der auch die Düdos befeuert ausgestattet gewesen. Einige davon heute immer noch als Taxi in Marokko im Einsatz. Ein Dauerbrenner.

Wahrscheinlich nicht annähernd in einem so gepflegten Zustand und aus Erfahrung jeden Tag mit bis zu 7 Mitfahrern im Einsatz. Ich würde behaupten abgerockt. Leider fehlen weitere Bilder und auch das authentische Fahrerlebnis gönne ich mir lieber nur selbst hinterm Steuer meines Benz.

Ich genieße diese Zeit hinterm Steuer und lasse mich gerne durch passende Musik aus der Epoche in die gute alte Zeit zurück versetzen. Straßenverkehr kann doch so entspannend sein. Gemütliches gleiten statt Rasen, geht ja auch kaum anders.

Der Holzgriff neben dem Lenkrad ist das wonach es aussieht. Immer wieder lusitg auf nem Parkplatz den Schraubendreher aus der Tasche zu holen und sich nach verdächtigem Umsehen damit am Schloss zu schaffen zu machen bis die Karre endlich auf geht und anspringt.

Die Geschichte wie ich zu diesem Auto kam mal wieder eine längere… Zufälle und Glück ließen mich für einen Kumpel ein Boot eines Anderen gegen diesen Traum tauschen. Der Wagen damals schon in der Farbe und Ausstattung und von mir nicht weiter verändert.
Ok, auffallen tut man schon mit solchem Oldtimer, doch schocken kann man erst mit sowas:

Die Farbe das weltberühmte „brittish racing green“ ist erst wenige Jahre drauf und nicht original. Davor wurde er rosttechnisch gesäubert und gerettet. Das Haifischmaul zu dunklem Grün ein hübscher Kontrast. Geklebt aus Folienresten war das für eine Saison gut ohne den Lack anzugreifen. War ein Hingucker und Aufreger auf so mancher Oldtimer-Veranstaltung in Berlin, Paaren-Glien zum Beispiel. Kann sich aber auch wirklich sehen lassen gerade mit dem Anhänger in gleicher Farbe, der diese Tour ja samt Bobber mit in den Süden gewandert ist.

Ich liebe die übersichtliche Technik am Alteisen und der Vierzylinder Motor wird von nur einem einzigen Vergaser angefeuert. Dieser brauchte mal Pflege und Dank Reparaturanleitung hab ich auch alle Teile wieder an ihren Platz gebracht. Läuft und rußt nicht mehr schwarz unter Vollast.

Das alles in sehr übersichtlichem Motorraum der noch den Namen verdient. Und die Ähnlichkeit mit meinem Bus ist nicht von der Hand zu weisen.

Ansonsten hat die Karre Charme und die zerschlissene Lederausstattung ist genau richtig für mich. Nach Gartenarbeit oder Schraubereien bin ich auch nicht immer der Sauberste und helle Sitze wären ein Graus. So kann ich auch ruhigen Gewissens Atlas auf den Beifahrersitz lassen.

Jedoch ist es für Ausflüge völlig ungeeignet und schnell bedenkt man den Nutzwert eines KFZ aus anderen Perspektiven. Den Beifahrerfußraum für Vorräte und den Font mit Bettzeug und Klamotten voll ist es trotzdem unbequemer Schlaf auf der Bank.

Immerhin ist der Kofferraum sehr geräumig im Vergleich zu heutigen Fahrzeugen. Leider bei mir meist bepackt mit allem Möglichen, hier passt sogar eine Doppelsitzbank vom Düdo ohne Probleme durch die Klappe. Respekt und das Ersatzrad (vollwertig) sitzt an dieser Stelle von Hause aus.

Nutzwert, Zuverlässigkeit und die tollen altmodischen Formen haben den Kultfaktor um die Strich-8er anwachsen lassen. Früher als Bonzenkarre verschrien hatten die Hippies schnell die sparsamen Diesel für sich entdeckt, heutzutage sind Hipster voll scharf auf meinen Benz. Die Szene wächst und es ist auch ne Geldanlage. (Shirt ist nicht meins, Bild aus dem Netz, würde mir auch nie Sternchen tattowieren)

Wollte ihn im letzten Herbst schon verkaufen, doch dann hatte ich den meinem Dad ausgeliehen und er ihn den Winter über gehütet. Nun ist der Gute inseriert und schreckt aufgrund des Preises hoffentlich die Orient- Export und Schlachterfritzen ab. Ich hoffe er findet ein geschätztes zuhause als Kulturgut in der Heimat… wenn es auch kein Oldtimer Restaurateur sein muss, Motoraver oder Parkplatzrocker willkommen. Ich lasse mich überraschen und das verhandelbare Kleingeld fließt in meine Weltreisekasse.

3 Gedanken zu “Alte Autos sind meine Passion.

  1. Stefan schreibt:

    Das wird dann aber eine kurze Gärtnersaison dieses Jahr 😉 Wünsche dir trotzdem eine gute Ernte.
    PS. dein Block hat mich auch zum Gärtnern motiviert und es klappt schon ganz gut.

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