Natur also und wirklich kein Geräusch in der Nacht. Wir stehen abseits der kleinen Straße die eigentlich nur den Zweck hat Besucher in den Park zu schleusen. Die Busse stehen vorm Tor, Vladimir im Zelt schon direkt im Park. Mein Tag startet wieder zeitig warum auch nicht.
Ich mache mich in der Dämmerung auf den Weg hinauf, mal gucken wie später die Aussicht so ist. Leider hat aber die Sonne was dagegen und bewirkt aufsteigenden Dunst oder bergumschlingende Wolken. Das Ganze ergibt eine doch interessante Stimmung.
Da ich den Wanderweg bis zum Ende des Tals gegangen bin und dann mit Hoffnung auf Weitsicht eine weitere halbe Stunde den Berg hinauf kletterte befand ich mich also im Nirgendwo. Meine App half mir nicht weiter und der Akku war bei 1%, Orientierung nach Sonnenstand fiel auch schwer, ich folge also lieber mal dem Weg hier.
Die Vegetation weiter unten bestand aus verschiedenen Bäumen und Sträuchern, hier oben auf über 1000m finden sich nur Pinien.
Die Richtung stimmt aber, wenn ich auch wahrscheinlich am Gipfel des angrenzenden Berges meinen Rückweg suchte. Die nahe Autobahn lässt sich schon hören. So kam es nach zwei Stunden wandern doch mit schon leichten Bedenken im Hinterkopf dazu, dass wir ganz unten im Tal doch grob mit dem Verlauf der Straße unsere Basis erkennen konnten.
Die letzte halbe Stunde gab es also nur eine Richtung… bergab zum Frühstück, quer durchs Gestrüpp über Geröll und vorbei an Eukalyptus und mediteraner Vegetation. Ein hübsches Fleckchen Erde, das sehen gegen Mittag auch einige Einheimische so und wir bekommen Besuch. Ich glaube die schauten etwas irritiert zu uns rüber, als ich den Ofen angeschmissen habe.
Das restliche Feuerholz von gestern Abend wird handlich verpackt und auch sonst ist alles gegen Nachmittag abfahrbereit. Vladimir hat ein paar Spanier gefunden, die ihn wieder zur Schnellstraße bringen, für uns geht der Weg nun querfeldein Richtung Ubeda. Hübsche Aussichtspunkte (Mirador) nehmen wir natürlich noch mit.
Wir befinden uns also endlich in Andalusien und der entspannte Teil der Reise kann beginnen, kein Druck mehr, keine kalte Region obwohl Regen für die nächsten Tage vorausgesagt ist, wir haben also alle Zeit der Welt. Ubeda und Umgebung gilt als Olivenregion Spaniens, mehr dazu gibt es später noch in bewegten Bildern. Zwar auch eine Monokultur, aber hübsch anzusehen und irgendwie mit positivem Image hinterlegt.
Wir beschließen heute nicht viel weiter zu fahren, haben im letzen Ort Vilches beim Dia auch mächtig Beute gemacht. Zwei frische, soeben im auftauen befindliche, Ganze und verpackte Hühnchen stehen heute Abend also auf dem Speiseplan. Deshalb wird der Grill angeschmissen und wir machen es uns erneut in der Natur gemütlich.
Einer der umliegenden Stauseen ist am ausklingenden Sonntag auch für viele Familien Erholungsort. Wir finden ziemlich abseits laut meinem Navi auf dem Grunde des Sees einen netten Platz. Eukalyptus Feuerholz und der See zum Angeln nicht weit, passt. 3,2kg Hühnchen müssen auf den Grill, Schenkel Flügel und Brust aufs Feuer, die Reste in eine Hühnersuppe. Lecker.
Die Aussenbeleuchtung und das mollige Feuer machen den Tag mal wieder perfekt, haben wir uns verdient.
Huhn von Dia hätte ich altes Weichei nicht runterbekommen ( dusche auch lieber warm….)
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Ja, ich glaube Qualität in der Haltung (Herstellung) ist anders, aber ich brachte es nicht übers Herz die Dinger dann noch unsinniger Weise im Müll zu lassen. Wir sind ja seit Jahren Freeganer, kaufen wenn nötig also nur vegan und haben echt manchmal mehr als wir wollen zusätzlich. Die Auswahlproblematik wurde ja schon angesprochen…
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